Progressive Muskelentspannung nach Jacobson


Zu Beginn des letzten Jahrhunderts begann der amerikanische Arzt und Physiologe Edmund Jacobson an der Harvard Universität mit seinen Studien zur Progressiven Muskelentspannung. Jacobson beobachtete bei seinen Patienten, dass die Anspannung der Muskulatur häufig mit körperlicher Unruhe, Angst und/oder psychischer Anspannung einherging. Er forschte weiter und entdeckte, dass durch bewußtes, systematisches Anspannen und Entspannen bestimmter Muskelgruppen , das Lernen sich auf das Gefühl der Anspannung und der Entspannung zu konzentrieren und durch die Fähigkeit Anspannung und Entspannung unterscheiden zu können, vorhandene Symptome sich deutlich verbesserten.

Ergebnis: Mit zunehmender Übung kommt man durch die körperliche Entspannung zu seelischen Entspannung.

Die ursprünglich von Jacobson entwickelte Muskelentspannung war eine recht zeitaufwendige und für Anwender unübersichtliche Methode. Es gab eine Vielzahl von Anweisungen zu beachten und umzusetzen, da auch kleinste Muskelgruppen in das Verfahren eingebunden waren.
Seit 1987 ist die Progressive Muskelentspannung durch die Krankenkassen anerkannt und Bestandteil der psychosomatischen Grundversorgung. Die ursprüngliche Methode wurde deutlich vereinfacht, aber das bewährte Grundprinzip wurde beibehalten.

Heute ist die Progressive Muskelentspannung - neben Yoga und Autogenem Training - eine der bekanntesten Entspannungsmethoden. In zahlreichen Studien ist die positive Wirkung des Verfahrens bei Schmerzzuständen, Angst- oder Schlafstörungen nachgewiesen.

Das Therapieziel ist es körperliche und innere Spannungszustände frühzeitig wahrzunehmen und aktiv durch Entspannung zu reduzieren.